Inhaltsverzeichnis
1. Kann die Existenz des Schöpfers bewiesen werden?
1. Kann die Existenz des Schöpfers bewiesen werden?
Beim Glauben geht es nicht um den Beweis im herkömmlichen Sinne. In dieser Form ist es auch nicht möglich. Wenn in einem Raum ein Apfel sich befindet, ist seine Existenz dadurch bewiesen, dass dieser gefunden wird. Seine Nicht-Existenz wird dadurch bewiesen, dass der ganze Raum abgesucht wird und kein Apfel gefunden wird. Der Beweis der Nicht-Existenz ist daher viel schwieriger. Angewendet auf den Schöpfer heißt das, dass seine Existenz dadurch bewiesen werden kann, indem dieser „gefunden“ wird. Da aber der Schöpfer jenseits von Raum und Zeit, sogar jenseits der Unendlichkeit, steht, kann dieser nicht vom Menschen in diesem Sinne gefunden werden. Aber auch seine Nicht-Existenz kann nicht in der beschriebenen Weise bewiesen werden. Denn dafür müsste alles Bekannte sowie Unbekannte abgesucht werden, um dies feststellen zu können. Der Beweis in diesem Sinne hilft hier aus diesem Grund nicht weiter. Darauf kommt es auch nicht an, weil vieles, was wir kennen und passiert, auf diese Art nicht bewiesen werden kann. Genau deswegen arbeiten die Gerichte nicht mit diesem Beweisbegriff. Nach § 286 ZPO ist eine Tatsache für das Gericht bewiesen, wenn das Gericht von ihr „überzeugt“ ist. Die Vorschrift verlangt lediglich einen Grad an Überzeugung der entscheidenden Richter, der vernünftigen Zweifeln Schweigen gebietet, ohne diese auszuschließen. Das kann auf den Glauben entsprechend übertragen werden. Die Existenz des Schöpfers ist für die Menschen bewiesen, wenn keine vernünftigen Zweifel bestehen; also eine Überzeugung eingetreten ist. Damit ist der Beweis erbracht.